Bunte Lichter funkeln an den Türen, Fenstern und Dächern der meisten Häuser. Draußen ist es eisig kalt, dafür drinnen umso gemütlicher. Die Adventszeit steht meistens für geselliges Zusammensein in der Familie und leckeres Essen. Aber was unterscheidet unser Weihnachtsfest eigentlich von den Feierlichkeiten auf den Britischen Inseln? Welche Gewohnheiten, lustige Traditionen und Leckereien sind typisch für Weihnachten in England?
Die Weihnachtsfeiertage
Der wohl signifikanteste Unterschied sind die drei Weihnachtstage und deren Bedeutung in Deutschland und Großbritannien. Im Gegensatz zu Deutschland spielt der 24. Dezember nur eine untergeordnete Rolle. Die Geschäfte haben bis 5 oder 6 Uhr geöffnet und viele Briten arbeiten an diesem Tag regulär. An Heiligabend reist also höchstens die Familie an, wenn Zeit ist geht man vielleicht noch gemeinsam in den Caroling Service (Weihnachtssingen in der Kirche). Geschenke und großes Essen gibt es tatsächlich erst am Christmas Day, dem 25. Dezember. Während die Bescherung bei uns abends stattfindet, gibt es die Geschenke hier gleich morgens nach dem Aufstehen und am Nachmittag gegen 3 Uhr gibt es das große Christmas Dinner. Am 25. hält auch die Queen ihre Weihnachtsansprache, eine Tradition, die ihr Vater in den 30er Jahren einführte.
Festessen englischer Art
Besonderes Essen zu Weihnachten ist auf den Britischen Inseln von ähnlich großer Bedeutung, wie im deutschsprachigen Raum. Das ein oder andere Festmahl kommt traditionellem deutschen Essen sogar ziemlich nah: Das britische Sunday Roast, gleicht dem klassischen Braten mit Kartoffeln und Gemüse. Wie der Name schon erahnen lässt, gibt es diesen besonderen Braten allerdings nicht nur an Weihnachten. Wer dieses britsiche Gericht gerne mal probieren möchte, kann das ganze Jahr über in den urigen Pubs sonntags Braten essen gehen.
Etwas besonderes hingegen ist der Christmas Pudding, eine Nachspeise aus Rosinen, Nüssen, die dann mit Brandy übergossen und angezündet wird. Teil des Christmas Lunch sind auch Christmas Crackers, die im Grunde dasselbe sind, wie Knallbonbons, die kleine Überraschungen in sich verstecken. An und um Weihnachten herum gehören zudem Mince Pies zum traditionellen britsichen Essen.
Eine weitere Besonderheit sind die Trinkgewohnheiten der Briten über die Weihnachtsfeiertage: So trinkt man am 25. traditionell Sherry und Baileys. In der Vorweihnachtszeit findet man ebenfalls Glühwein, im Englischen als mulled wine bekannt, in den Pubs und auf den Weihnachtsmärkten - wobei ja die Weihnachtsmärkte bekanntermaßen ein Import aus Deutschland sind.
Ebenfalls populär sind Hot Toddys, ein köstlicher Drink auf Whisky, Honig und weihnachtlichen Gewürzen, die im kalten Dezember wunderbar wärmen.
Bunte Weihnachtspullis
Mittlerweile sieht man sie auch manchmal in Deutschland, in Großbritannien gehören sie in der Vorweihnachtszeit zum guten Ton: Die Christmas Jumper. Übergroße, meist gestrickt und mit Tieren und Weihnachtsmotiven jeglicher Art versehen, sieht man sie im Dezember in Geschäften, Pubs und sogar auf der Arbeit. Zugegeben, schön oder stilvoll sind die Kleidungsstücke nicht immer, aber das ist oft auch gerade der Sinn, der dahintersteckt. Tatsächlich hat man manchmal das Gefühl, dass eine Art Wettbewerb unter den Briten ausgebrochen ist, wer den auffälligsten Pullover findet und sich traut, diesen zu tragen. Gleichzeitig bietet das Tragen der Christmas Jumper aber auch den perfekten Gesprächseinstieg und macht die Vorweihnachtszeit so weitaus geselliger und natürlich lustiger.
Also auch, wenn es natürlich unterschiedliche Traditionen an Weihnachten gibt, scheint sich das Fest auf den britischen Inseln nicht allzu sehr vom deutschen Weihnachten zu unterscheiden. Schließlich haben die Briten sich ja auch manche Weihnachtstraditionen bei uns abgeguckt, denn auch in Großbritannien gehören Weihnachtsmärkte und Adventskalender mittlerweile dazu.